Amarant (Farbe)

Der Farbbegriff amarant ist vom in dieser Farbe blühenden roten Amarant abgeleitet und bezeichnet ein starkes, meist leuchtendes Rot, das leicht ins Bläuliche geht, weniger bläulich als das Magenta des Vierfarbdrucks aus dem CMY-Farbraum und in aller Regel nicht so blass wie Rosa.

Nach Maerz & Paul tauchte im Englischen die Bezeichnung amaranth für eine Farbe erstmals bereits im Jahre 1690 auf.[1]

Der Azofarbstoff Amaranth findet auch als Lebensmittelfarbe Verwendung und ist in Europa als Lebensmittelzusatzstoff E 123 zugelassen.

Garten-Fuchsschwanz (Amaranthus caudatus) in typischem Amarantrot

Garten-Fuchsschwanz (Amaranthus caudatus) in typischem Amarantrot

Etymologie

Das Wort Amaranth kommt aus dem Griechischen [ἀμάραντος, Amarantos]. Dies bedeutet so viel wie „nicht vergehend“, also „immer blühend“. In der griechischen Mythologie ist Amarantos eine ewig blühende Blume, die von den Göttern gut versteckt wurde. Wer sie aber findet, wird unsterblich.

Verwendung

Im französischen Universitätssystem tragen die Talare der traditionellen Fakultäten (Théologie, Droit, Médecine, Sciences exactes et expérimentales, Sciences, Arts) verschiedene Leitfarben, wobei Sciences exactes et expérimentales durch die Farbe Amarante repräsentiert wird.

Die Mitglieder der Burschenschaft Alemannia Stuttgart tragen amarantrote Mützen.

Die Case Cantoniere genannten Wartungshäuser der italienischen Straßenbetriebsgesellschaft ANAS sind in diesem Farbton gestrichen.

Typisch amarantfarbene Casa Cantoniera (Bright Amaranth Pink)

Typisch amarantfarbene Casa Cantoniera (Bright Amaranth Pink)

Farbvarianten

Wie man aus den folgenden Beispielfarbtönen und ihren Farbwerten ersehen kann, haben Amarant-Farbvarianten einen hohen oder sehr hohen Rotanteil und enthalten immer mehr Blau als Grün.

Schattierungen von Amarant mit RGB-Werten
  hexadezimal  dezimal  Englische Bezeichnung
#DDBEC3221,190,195  Pale Amaranth Pink
#F19CBB241,156,187  Amaranth Pink
#FF355E255,53,94  Bright Amaranth Pink (Crayola Radical Red)
#E52B50229,43,80  Amaranth
#ED3CCA237,60,202  Amaranth Magenta
#CD2682205,38,130  Amaranth Cerise
#AB274F171,39,79  Amaranth Purple
#9F2B68159,43,104  Amaranth Deep Purple

Einzelnachweise

  1. Hochspringen Aloys John Maerz & Morris Rea Paul: A Dictionary of Color (McGraw-Hill Book Company, New York 1930)

Weblinks

 Wiktionary: Amarant – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Amaranthus caudatus – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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3D-Stift, Dieser Stift zeichnet in der dritten Dimension

Ein 3D-Stift (englisch 3D-Pen) ist ein Zeichenstift, mit dem sich Zeichnungen und Modelle im dreidimensionalen Raum anfertigen lassen.

Nachgezeichnetes Crossair-Flugzeug mit dem 3Doodler-Stift

Nachgezeichnetes Crossair-Flugzeug mit dem 3Doodler-Stift

Funktionsweise

Die Funktionsweise orientiert sich an der von 3D-Druckern.[1] Im Gegensatz zu normalen Zeichenstiften wird bei 3D-Stiften Plastik und nicht Tinte verwendet. Die Plastikfilamente müssen in den Stift gefüllt werden und werden im Inneren des Schreibers erhitzt, so dass sie dann flüssig aus der Spitze kommen. Das Prinzip ist daher auch mit einer Heißklebepistole zu vergleichen. Von dort an kann man mit dem Stift in alle Richtungen zeichnen, da das Plastik Schichtungen nach oben oder unten ermöglicht.[2] Für ein besseres Zeichnen gibt es zudem spezielle Vorlagen und Schablonen.

Geschichte

Der erste 3D-Stift, der 3Ddoodler*, wurde 2012 von Peter Dilworth, Maxwell Bogue und Daniel Cowen (Vertreter ihrer Firma WobbleWorks, Inc.) als Prototyp entwickelt.[3] Die Entwickler stellten fest, dass ein 3D Drucker zu lange zum Drucken braucht und nicht handlich ist und kamen daher auf die Idee eines 3D-Stiftes.[4][5] Am 19. Februar 2013 entschieden sich die Entwickler, die Produktion des Produkts durch Kickstarter weiter voranzubringen und starten eine entsprechende Kampagne. Da der Stift erfolgreich lief wurden weitere Modelle und im Januar 2015 eine weitere Version des Stiftes hergestellt. Daraufhin folgten viele weitere Anbieter, die ebenfalls damit begonnen haben 3D-Stifte herzustellen.

Dreidimensionales Zeichnen in der virtuellen Realität mit Tilt Brush auf der Google Cloud Next 2017

Dreidimensionales Zeichnen in der virtuellen Realität mit Tilt Brush auf der Google Cloud Next 2017

Virtueller 3D-Stift

Einige 3D-Stifte zielen aber auch auf das virtuelle Zeichnen auf einem Bildschirm bzw. in erweiterter oder virtueller Realität ab. Bekannte Programme hierfür sind beispielsweise Tilt Brush und Google Blocks, die mithilfe von Bewegungssteuerung funktionieren. Ein Eingabestiftkann hierbei aber auch durch einen Spielecontroller ersetzt werden. Auch gibt es einige Zeichenprogramme, mit dem sich mit einem virtuellen Stift in 3D zeichnen lässt, wie zum Beispiel CAD oder Paint3D und spezielles Computer-Zubehör wie die 3D-Maus.

Einzelnachweise

  1.  FOCUS Online: Dieser Stift zeichnet in der dritten Dimension – Video. In: FOCUS Online. (focus.de [abgerufen am 4. Februar 2018]).
  2. Hochspringen Die 10 besten 3D-Druck-Stifte in 2018 im Vergleich. Abgerufen am 4. Februar 2018 (deutsch).
  3. Hochspringen Artisan’s Asylum. Abgerufen am 4. Februar 2018 (amerikanisches Englisch).
  4. Hochspringen 3D Pen: Meet the 3D Pen That Let’s You Draw in the Air. (mic.com [abgerufen am 4. Februar 2018]).
  5. Hochspringen 3Doodler Creator Shares His Experience — Maker Pro | Make:. In: Make: DIY Projects and Ideas for Makers. 14. Juni 2015 (makezine.com [abgerufen am 4. Februar 2018]).

 

 

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Azurblau

Das Azurblau (kurz Azur, nach dem Mineral und Pigment Azurit), auch Bergblau oder Himmelblau genannt, ist ein hellblauer Farbton. Farbmittelnamen sind auch Kupferlasur – nach einem Ersatzpigment für den Schmuckstein – sowie Bremer Blau.

Wortherkunft

Azur leitet sich vom lateinischen Wort azzurum (blau), ab das seinerseits vom persischen لاژورد / lāžward /‚himmelsblau‘ abstammt und als „azur“ ins Französische (siehe als Côte d’Azur azurblaue Küste = französischen Riviera) und als „azzurro“ ins Italienische Eingang fand. Aufgrund ihrer hellblauen Trikots werden die Spieler der Italienischen Fußballnationalmannschaft als Azzurri – Die Hellblauen – bezeichnet.

Azurblau im Farbschema

Im RAL-Farbsystem gibt es eine Farbe RAL 5009 Azurblau, die deutlich kühler, und tiefer blau als die Webfarbe Azur[blau] ist.

 

Azurblau als Farbmittel

Das Pigment wird aus natürlich vorkommendem Azurit Cu3(CO3)2(OH)2 gewonnen und ist leicht giftig. Im 17. Jahrhundert wurde als Ersatz dafür das künstliche Bremer Blau Cu(OH)2eingeführt. Da dieses aber nicht lichtbeständig und giftiger als Azurblau ist, konnte es sich nicht als vollwertiger Ersatz durchsetzen. Ab dem 18. Jahrhundert wird als Bergblau auch das Pigment Kupferlasur, basisches Kupfersulfat 2 CuSO4Cu(OH)2bezeichnet.

Die Verwendung von Azurit lässt sich bis in das alte Ägypten zurückverfolgen, wo es wie auch im römischen Reich als Schminke verwendet wurde. Später war es eines der wichtigsten Blaupigmente in der Malerei des Mittelalters und der Renaissance. Auch heute wird es noch in der Malerei verwendet, jedoch gehört es auf Grund seiner Gewinnung zu den teureren Pigmenten.

Azurblau- Pigment

Azurblau Pigment

Abgrenzung zu anderen Farbtönen

Azur ist auch ein Name des Azurits wie auch für die blauen Schmucksteine: LapislazuliLasurit. Aus diesem Grund wird das Azurblau oft mit dem aus Lapislazuli hergestellten Ultramarinblau verwechselt. Azurblau spielt jedoch stärker ins Grüne als Ultramarinblau.

Webfarbe

Innerhalb der Websprache HTML ist die Farbe Azur (englisch azure) mit der RGBHexadezimal-Farbkodierung #F0FFFF festgelegt.[1][2]

 

 

 

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